Es gibt im Laufe des Jahres viele Aktivitäten, die unser Dorf so lebenswert machen!
Das neue Jahr ist gerade eingeläutet und schon stehen die Mötscher Muatentrappler in den Startlöchern.
Die Session beginnt mit den beiden großen Kappensitzungen und dem beliebten Nachmittag des Kinderkarnevals, am Weiberdonnerstag ziehen die Möhnen durchs Dorf und mit der After-Zug Party am Fastnachtssonntag klingt die Fastnacht langsam aus. Seit dem Sommer bereitet sich der KV Muatentrappler auf diese jecken Wochen vor. Seit der Gründung 1988 heißt die Devise:
Die Mötscher Muaten mussen getrappelt genn …
In vergangen Zeiten herrschte der Volksglaube, ein Bär würde seinen Winterschlaf unter den noch mit Stroh gedeckten Dächern halten.
Die Gefahr eines Brandes war allgegenwärtig und somit auch die Angst, den Bären dadurch aufzuwecken. Blieb beides bis Ende des Winters aus, waren die Bewohner glücklich, gaben dem aus dem Schlaf erwachten Bären reichlich zu fressen und führten ihn aus Dankbarkeit jubelnd durchs Dorf. Dieser alte Brauch wird von der Dorfjugend des neunten Schuljahrgangs bis heute jedes Jahr an Fastnachtsdienstag neu belebt. Ein Jugendlicher steckt im Strohkostüm und tanzt, angetrieben durch die anderen, als Strohbär von Tür zu Tür um Geld für das Hüttenbrennen zu sammeln.
„Hei kommen de Mötscher Jungen, se heschen Bieren un Bungen …“
Mit diesem alten Spruch heischen die Jugendlichen des neunten Schuljahrgangs „… Aeier, Botter, Melisch, Mähl …“ zum Backen der Nautzen. Diese gibt es am ersten Sonntag nach Fastnacht, dem Scheefsondich. Nachdem der Hüttenbaum auf Roderhöh abgebrannt ist, versammeln sich alle zu Nautzen, Kakao
und dem ein oder anderen Bierchen.
Mit dem Abbrennen der „Hütt“ wird symbolisch der Winter verbrannt mit der Hoffnung auf einen fruchtbaren Sommer. (Hütt/Hett = Stroh, Reisig – Scheef = Strohbündel)
Wege und Flure werden frühlingsfit gemacht
Zum jährlichen Aktionstag „Saubere Landschaft“ im Frühjahr befreiten die Mötscher undie Feld- und Straßenwege von allerlei Unrat. Als Dank gibt es zum Abschluss für groß und klein mittags einen zünftigen Imbiss.
Von Gründonnerstag bis in die Osternacht verstummen die Kirchenglocken.
Früher waren es nur die Jungen, heute gehen gehen alle Kinder durch das Dorf und ersetzen mit ihren Klappern und Ratschen und mit lautem Rufen die Glocken. Je nach Tageszeit hört man dann: „Et leit Bäetglock“ – „Et leit Mittisch“ – „Et leit zo Hoof“. In der Osternacht gehen die Größeren noch einmal klappernd durch das Dorf und rufen:
„Stieht upp, stieht upp, et ass Uusderdaach“
Als Dank fürs Klappern kommen die Jugendlichen am Ostersamstag Ostereier, Süßes oder auch Bares einsammeln.
Mit großem Spektakel wird der Wonnemonat willkommen geheißen.
In Mötsch beginnen die Maifeierlichkeiten am frühen Nachmittag des 1. Mai mit dem Aufstellen des Maibaums hier auf dem Dorfplatz. Dieser wird von der Freiwilligen Feuerwehr geschlagen, geschmückt und zu den Klängen des Musikvereins aufgerichtet. Ihre Lieblichkeit, die Maikönigin mit ihren beiden Prinzessinnen, wohnt der anstrengenden Arbeit der jungen Männer bei. Anschließend begibt sie sich in ihrer prachtvoll geschmückten Kutsche in einem kleinen Festzug zum Festplatz beim Dorfhaus Jedermanns, wo auf alle Teilnehmer und viele Gäste bereits eine frische Maibowle und andere Getränke warten.
Am 1. Juliwochenende feiert das ganze Dorf am Jedermanns eine Kirmes mit buntem Programm.
Ab wann man neben der eigentlichen Kirmes im November auch im Sommer ein Kirmesfest, die Muatenkirmes, abhält, ist nicht überliefert. Sie findet schon seit ewigen Zeiten immer am zweiten Wochenende im Juli statt und orientiert sich am Feste Maria Heimsuchung. Muate stand, so die Meinung Alteingesessener, für Myrte, der Blume, die für Reinheit und Jungfräulichkeit steht. Erst seit den letzten Jahrzehnten wurde aus der Myrte eine Möhre, die sich mittlerweile als Wahrzeichen etabliert hat. Zur Muatenkirmes im Juli kommen zahlreiche Besucher um fröhlich zu feiern; Myrte hin – Möhre her!
Wenn die Lücken im Jahresplan zu groß werden, feiert man in Mötsch „eefach su“.
Seit vielen Jahren veranstaltet der gleichnamige Verein eine ungezwungen-rustikale Party am letzten Juli-Wochenende für jung und alt hier auf dem Dorfplatz.
Im Oktober werden gemeinsam die Äpfel entlang der Mötscher Flure und Wiesen geerntet.
An einem dafür idealen Samstag im Frühherbst treffen sich die Mötscher mit Kind und Kegel und Traktoren, um die Bäume zu schütteln und die Äpfel aufzuraffen. Viele Privatbesitzer stellen ebenfalls ihr Obst zur Verfügung. Sammelpunkt ist der Hof der alten Schule, und an diesem Samstag kommen etliche Tonnen Äpfel zusammen. Diese werden zum Keltern abtransportiert. Zum Lohn erhält der Förderverein nach kurzer Zeit ein große Fuhre besten Mötscher Apfelsaftes in 5L-Boxen, den er für einen guten Zweck verkauft.
O' zapft is...
Wie in München so in Mötsch: Ende September geht es im Dorfhaus Jedermanns zünftig zur Sache. Bei Live-Musik und in feschen Trachten zeigen die Mötscher einmal mehr: In Sachen Geselligkeit lassen sie keine Gelegenheit aus, um ausgelassen zu feiern
Seit jeher wird in Mötsch Theater gespielt.
Bereits in den 1890ern führte der damalige Gesangsverein mit großer Resonanz diverse Lustspiele auf. In den Fünfzigern und Sechzigern des letzten Jahrhunderts wurde diese Tradition wieder belebt und hat im Saale Elsen für manch fröhlichen Abend gesorgt. Es kamen aber auch klassische Stücke,z. B. der Freischütz, auf die Bühne. Anerkennung und großes Lob, auch über Mötsch hinaus, erhielten die Jugendlichen des Ortes, die 1956 mehrmals auf der Freilichtbühne bei der alten Schule „Jedermann“ von H. v. Hofmannsthal aufführten. Um die Herbstkirmes im November nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, gründete der Musikverein 1998 eine Theatergruppe. Seitdem werden jedes Jahr am ersten und zweiten November-Wochenende lustige Dreiakter und Komödien mit viel Begeisterung aufgeführt.
Das ganze Dorf samt Musikverein begleitet St. Martin auf seinem Ritt durchs Dorf.
Von der Kirche starten die Kinder mit ihren selbst gebastelten Laternen den feierlichen Zug zum Martinsfeuer auf den Schulhof. Am Feuer erhält jedes Kind die begehrte Martinsbrezel und alle stehen noch lange froh zusammen mit der Hoffnung auf einen großen Gewinn bei der abschließenden Verlosung.
Auch die besinnliche Zeit des Jahres nutzen die Mötscher, um Zusammenzukommen.
Vom 1. Dezember bis Heilig Abend wird an 24 Häusern täglich ein „Türchen“ geöffnet. Mit viel Phantasie und künstlerischer Kreativität sind die Fenster gestaltet und die Häuser weihnachtlich dekoriert. Wer aufmerksam allabendlich diesen einmaligen Adventskalender bestaunt, kann auch schnell das mit dem Kalender verbundene Rätsel lösen. Diese Aktion findet alle zwei Jahre statt.
An einem Sonntag im Advent laden die Vereine gemeinsam zum Adventglühen beim Jedermanns ein. Dort trifft man sich, genießt das kleine Rahmenprogramm mit weihnachtlichen Leckereien und bei heißem Glühwein wird es allen warm ums Herz. Zuvor schmücken die Kinder des Dorfes den imposanten Weihnachtsbaum hier auf dem Dorfplatz.
Konzertante Blasmusik vom Feinsten.
Das ganze Jahr begleitet der Musikverein sämtliche Veranstaltungen im Dorf. Einmal im Jahr präsentieren die Musikerinnen und Musiker an ihrem Jahreskonzert ein anspruchsvolles Musikprogramm von traditionellen Märschen bis zur modernen Rockmusik.
Neben diesen Programmpunkten gibt es auch immer wieder viele neue, überraschende Aktionen und laufende Aktivitäten. Beispielsweise die auf dem Sportplatz ausgetragenen Fußballspiele und Turniere, die Reit- und Springturniere auf dem Reitplatz, feierlich gestaltete Gottesdienste, das Jugendcamp, der Seniorentag, monatliche Mittagstisch unserer Alten Hasen, der regelmäßige Markt-Treff und, und und.
All das findet mit großem Engagement unserer Vereine und dem Mitwirken der Mötscher*innen statt. Sie sorgen dafür, dass eine solche Vielfalt an Aktionen und Veranstaltungen unser aktives Dorfleben bereichern.